Auf gehts!

Bei durchschnittlich 30 grad Celsius und Bäumen, die langsam beginnen zu grünen, ist es schwer sich vorzustellen, dass Weihnachten tatsächlich vor der Tür steht. Dazu kommt noch, dass in Sambia Weihnachten ganz anders gefeiert wird als in Deutschland (mehr wie Silvester) und auch scheinbar nicht so einen hohen Stellenwert hat. Man sieht hier zb. auch keine weihnachtlich geschmückten Häuser, wenn man mal vom Shoprite (einem großen Supermarkt) in Livingstone absieht, wo man von einem lebensgroßen, singendem und tanzendem Weihnachtsmann begrüßt wird.  Nichtsdestotrotz haben Charlotte und ich uns in den letzten Wochen sehr bemüht ein wenig Weihnachtsstimmung aufkommen zu lassen. Sei es beim Plätzchenbacken oder beim Adventskaffee mit dem Weihnachtsoratorium von Bach als musikalische Begleitung. Sogar einen Adventskalender haben wir uns gebastelt (aus Mangel an alternativen mit schicken rosa Babysocken). Und auch das Jugendzentrum erstrahlt zurzeit in weihnachtlichem Gla...

Diese Woche haben wir nach langer Vorbereitung endlich mit dem Kunstworkshop anfangen können, den wir zusammen mit mehreren Frauen aus der Umgebung im Jugendzentrum durchführen. Der Plan ist, mit den Kindern Perlenarmbänder herzustellen, von deren Verkauf die Jugendlichen zum Aufbau des Spielplatzes beitragen können.  Wie wir auf diese Idee gekommen sind? Das war eine ziemliche Odyssee... Immer mal wieder bekommt KDF Besuch von deutschen Entwicklungshelfern, die letzten drei entsandt vom Senior Expert Service. Das ist eine Organisation, die pensionierte oder sich eine Auszeit nehmende Sachverständige aus unterschiedlichen Berufsfeldern auf Freiwilligenbasis an Unternehmen und NGOs vermittelt, national sowie international. Einer dieser Mitarbeiter war früherer Mitarbeiter des Deutschen Entwicklungsdiestes (DED) und ist nun geschäftsmann für afrikanisches Kunsthandwerk. Er ist oft bei Messen zugegen und hat auch einen Laden in Berlin-Charlottenburg (die genaue Adresse ge...

HIV und AIDS sind hier ein großes Thema, denn auch wenn seit 2010 die HIV Infektionen in Sambia um 27% zurückgegangen sind, hat Sambia leider nach wie vor eine der höchsten Infektionsraten weltweit. Auch viele Kinder, die zu uns ins Zentrum kommen, sind davon betroffen und haben ihre Eltern oder andere Familienangehörige dadurch verloren oder sind vielleicht selbst mit HIV infiziert. Die Regierung Sambias und viele NGOs tun natürlich viel um HIV/AIDS bis 2030 auszulöschen und auch an den Schulen wird viel Aufklärungsarbeit geleistet. Charlotte und Ich haben nun den Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember zum Anlass genommen, unseren Teil zur Bekämpfung von HIV/AIDS beizutragen und haben in der letzten Woche dieses Thema im Jugendzentrum besprochen. Dafür haben wir die Kinder in zwei Gruppen geteilt; in Jugendliche ab 12 Jahren und Kinder unter 12 Jahren. Dadurch hatten wir kleinere Gruppen und konnten auch thematisch gezielter arbeiten. Mit den Jugendlichen haben wir dann ein kleines Train...

Vorletzte Woche waren Clara und ich ausnahmsweise einmal vollzeitbeschäftigt, sogar über-vollzeit, wenn man es genau nehmen möchte, und das, obwohl wir das Jugendzentrum nicht einmal geöffnet haben. Wie das geht? Nun, alle paar Monate veranstaltet unser Projekt Trainings in den umliegenden Schulen zum Thema Gleichberechtigung der Geschlechter. Hauptfokus ist dabei der Kampf gegen  Kinderehe und Teenager-Schwangerschaften, welche in der Region sehr häufig vorkommen u nd oftmals zum Schulabbruch der betroffenen Mädchen führen. Durch geeignete Präventionsmaßnahmen versucht unser Projekt, dem zuvorzukommen und klärt Schülerinnen und Schüler, sowie Eltern und Lehrerinnen und Lehrer über die Folgen von verfrühten Schwangerschaften und Heirat auf. Insgesamt haben wir in dieser Woche fünf Gendertrainings an fünf Schulen mit jeweils 20 Schülerinnen und Schülern im Alter von 15 bis 18 Jahren durchgeführt. In verschiedenen Einheiten ging es um Fragen wie "Was ist Gender (im Unt...

Langsam geht es mit unserem Projekt voran. Wir haben jetzt vom Management von KDF eine Fläche zugesichert bekommen, auf der wir den Spielplatz bauen können. Dadurch konnten wir auch endlich schauen, ob die geplanten Spielgeräte tatsächlich alle hinpassen und mit dem Handwerker alles absprechen. In den nächsten Tagen erwarten wir den Kostenvoranschlag von ihm und wissen dann genaueres über den Preis. Charlotte und ich haben uns aber auch schon unabhängig davon über die Materialpreise schlau gemacht und verglichen. Da die Fläche für den Spielplatz noch geebnet werden muss, müssen an dieser Stelle leider weitere Kosten mit eingerechnet werden. Insgesamt rechnen wir mit einem Preis von ca. 3000€ zur Fertigstellung des Spielplatzes. Da KDF keine Kapazitäten hat, um dieses Projekt eigenständig zu finanzieren, sind wir auf Spenden angewiesen. Das Jugendzentrum wird schon seit längerer Zeit von einer Gemeinde aus Bochum unterstütz, sodass wir kleinere Projekte und Renovierungsarbei...

Manche Traditionen sind zu schön, um sie zu brechen, und sei es nur für dieses eine Jahr. Deshalb haben Clara und ich anlässlich des St. Martinstags kurzerhand beschlossen, selbst einen Martinsumzug im Jugendzentrum durchzuführen - mit allem was dazugehört. Zuerst brauchten wir natürlich ein paar Laternen... Voila, danach kam Martin auf seinem stolzen Ross angeritten, um mit dem frierenden Bettler bei 35°C Hitze seinen Mantel zu teilen... Und im Anschluss kam natürlich der Umzug mit abschließendem Martins-Shortbread. Es ist schwer zu sagen, wer an diesem Tag mehr Spaß hatte, wir oder unsere Kinder, aber es war ein wirklich gelungenes Fest. Martin sei Dank ;)

  In den letzten Wochen ist die Anzahl der Kinder stetig gestiegen, sodass wir inzwischen täglich 50 bis 60 Jungen und Mädchen im Jugendzentrum betreuen. Natürlich freut es Charlotte und mich sehr, dass so viel Interesse am Zentrum und an unseren Angeboten vorhanden ist. Leider tut sich jetzt nur das Problem auf, dass die Kapazitäten der zwei doch recht kleinen Räume komplett ausgelastet bzw. teilweise sogar überlastet ist und auch die Terrasse dagegen nicht viel ausrichten kann. Und so sind wir auf die Idee gekommen, diesem Problem mit einer Erweiterung des Zentrums um einen Außenspielbereich zu begegnen. Die Kinder spielen sehr gerne Ball und müssen das zurzeit auf einer staubigen, abschüssigen Straße vor dem Jugendzentrum machen. Wenn einige der Kinder draußen spielen werden die Innenräume natürlich entlastet und Bewegung hat bisher ja auch noch niemandem geschadet ;), deswegen lassen wir die Kinder dort spielen. Jedoch nicht ohne Bauchschmerzen, denn mal abgesehen dav...

Über das Wochenende haben Charlotte und Ich Besuch von vier Freiwilligen (Charlotte, Patrick ,Paula und Jaschka) aus Livingstone bekommen. Sie wurden vom ASC Göttingen entsendet und geben an unterschiedlichen Schulen in und um Livingstone Sportunterricht.  Gemeinsam sind wir dann am Freitag zum Lake Kariba gefahren und haben dort in einer wunderschönen Lodge gecampt. Da es aufgrund von Krokodilen und Hippos leider nicht so ratsam ist im Lake Kariba zu baden, mussten wir uns mit dem Pool der Lodge zufrieden geben. Aber der war auch sehr schön erfrischend, besonders weil es in letzter Zeit wirklich sehr heiß geworden ist und wir hier regelrecht schmelzen. Es war ein sehr schönes Wochenende und wir freuen uns schon darauf die Vier am kommenden Wochenende wiederzusehen, wenn wir sie diesmal in Livingstone besuchen. Am Mittwoch war dann Sambias Independence Day. An diesem Tag feiert Sambia ihre am 24.10.1964 erlangte Unahbhängigkeit vom Vereinigten Königr...